Subaru Solterra – Allradpionier auf elektrisch

Falls du den Eindruck hast, „Dieses Auto habe ich doch schon wo gesehen…“, dann mach dir keine Sorge um deine Wahrnehmungen – die passen schon. Subaru entwickelte gemeinsam mit Toyota ein Mittelklasse Elektro-SUV, das bei Subaru den Namen ‚Solterra‘ und bei Toyota das Kürzel ‚bz4x‘ trägt. Eine Geburt von Zwillingen, die nach der Niederkunft getrennt wurden.

Den ErFAHRungsbericht vom Toyota bz4x findest du hier: Link zum Bericht.

Dann lass uns doch gleich einen Blick auf die wichtigsten Unterschiede zwischen Subaru und Toyota werfen.

Unterschiedliche Zwillinge Subaru Solterra vs. Toyota bz4x

Nachdem Karosserie und Innenraum wie ein Ei dem anderen gleichen und auch die technische Basis zwillingshaft auftritt, die beiden Haupt-Differenzierungen:

Die Käuferschicht: Während Toyota für Massenherstellung bekannt ist, findest du Subaru im Bereich der Exoten. Auswertungen der Hersteller zeigen, dass Toyota-Käufer im Vergleich zu Subaru-Käufern bei der Anschaffung eher konservativen und rationalen Argumente den Vortritt lassen, eher in Städten beheimatet sind und jünger sind. Umgekehrt kaufen eher Landbewohner, die älter als 45 Jahre alt sind einen Subaru – sie denken rational, finden jedoch auch den Reiz des Exotischen faszinierend.

Der Antrieb: Während Subaru den Solterra ausschließlich mit zwei Motoren und permanentem Allradantrieb anbietet findest du bei Toyota ebenfalls eine Variante mit zwei Motoren und Allrad (nicht permanent sonder automatisch zuschaltbar), sowie ein Modell mit einem Motor und Frontantrieb. Und noch eine Feinheit: beim Subaru wählst du die Rekuperierstufe (1 bis 3) per Lenkradpaddle, während der Toyota dies automatisch erledigt.

Innen drinnen

Zu Design, Panoramaglasdach, Bedienung, verwendete Materialien und Verarbeitung habe ich in meinem Bericht vom Toyota bz4x schon einiges zu ‚Papier‘ gebracht. Ich schreibe das jetzt nicht nocheinmal – schau doch zum Bericht vom Toyota bz4x.

Ergänzend erwähne ich gerne noch den textilbespannten Armaturenträger – das vermittelt eine gemütlich-wohnliche Atmosphäre. Die Sitze bieten ausreichend Seitenhalt und lassen sich elektrisch manigfaltig adjustieren und beheizen. Lediglich die Sitzfläche fällt etwas kurz aus. Das macht sich bei längeren Reisen unangenehm bemerkbar. Positiv finde ich die Lordosenstütze, sowie die für durchschnittlich große Menschen angenehme Ablage für die Ellenbogen – in der Türverkleidung ebenso wie auf der Mittelarmlehne.

Das kleine beheizbare Lenkrad liegt gut in der Hand und lässt dich den Solterra wieselflink durch den Straßenverkehr wuseln.

Fahrverhalten

Das Fahren auf spiegelglattem Eis und tiefem Schnee konnte ich nur mit dem Subaru erfahren – leider nicht mit dem Toyota. Auf Asphalt im Alltagsverkehr werden Unterschiede wohl kaum spürbar sein.

Die hervorragende Traktion und sogar der kräftige Schub eines E-Autos beeindruckten mich sehr. Vermutlich macht sich diesbezüglich die jahrzehntelange Allradkompetenz von Subaru bemerkbar. Aber selbstverständlich heißt es beim Bremsen ‚Obacht geben!‘ – die Physik macht auch vor Allradautos nicht halt.

Reichweite und Verbrauch

Durch den permanenten Allradantrieb wirst du beim Subaru – bei gleichen Rahmenbedingungen – öfters an der Ladesäule hängen. Bei 90 % geladenem Akku-Pack und Temperaturen rund um den Gefrierpunkt zeigt dir der Subaru 240 Km Reichweite an – wenn du bei der Klimaanlage ‚ECO‘ wählst. Knippst du das weg, schrumpft die Reichweite um mindestens 20 Km. Einfach nur so.

Ein weiteres Beispiel: Abfahrt aus der Garage (ca. 10 Grad plus) ins Freie, wo das Thermometer frostige -8 Grad anzeigt. Reichweite beim Start 165 Km. Bereits nach 5 Km Wegstrecke lag die Restreichweite nur mehr bei 145 Km. Hm…

Der Testverbrauch lag bei den oben angeführten Rahmenbedingungen (niedrige Temperaturen und teilweise Schneefahrbahn) im Durchchnitt bei ca. 20 kWh / 100 km. Diesen Wert kannst du bei höheren Temperaturen und wirtlicheren Bedingungen bestimmt unterbieten.

Fazit des Redakteurs

Bist du auf der Suche nach einem Mittelklasse Elektro-SUV mit Technologie eines Großserienherstellers, möchtest jedoch den Hauch von Exotik und Exklusivität erleben, dann solltest du mit dem Subaru Solterra liebeugeln. Beim dringend notwendigen Wunsch nach Allradvortrieb könnte der Solterra noch mehr Pluspunkte am Vergleichskonto vorweisen. Das SUV fährt sich äußerst angenehm, liegt bei Verbrauch und Reichweite im Durchschnitt und bietet ordentlich Platz.


Zahlen, Daten & Fakten

  • Fahrzeug: Subaru Solterra E-xperience+
  • Motor: Zwei Elektro (vorne und hinten)
  • Leistung kW/PS: 160/218 Systemleistung
  • Drehmoment Nm: je 168,5
  • Kraftübertragung: 1-Gang Elektroantrieb
  • Antriebsart: Allradantrieb permanent
  • Beschleunigung 0-100 Km/h: 6,9 Sek.
  • Höchstgeschwindigkeit: 160 Km/h
  • Reichweite (WLTP-Norm): 414 Km
  • Testverbrauch: ca. 20 kWh/100 Km
  • Länge: 469,0 cm
  • Breite: 186,0 cm
  • Höhe: 165,0 cm
  • Radstand: 185,0 cm
  • Wendekreisradius: 5,6 (Bordstein) / 6,1 (Wand) m
  • Kofferraumvolumen: 410 – 441 Liter
  • Batteriekapazität: 71,4 kWh
  • Leergewicht: 2.040 Kg
  • Felgen: 7,5J x 20
  • Reifen: 235/50 R 20
  • Preis des Testautos: EUR 69,740,-
  • Sonderausstattung: Mono Tone Lackierung
  • Online-Konfiguration des Testfahrzeuges: Link

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Text und Fotos: Andreas Icha

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