Es war einmal…
… in den wilden 70er Jahren. Lotus bringt eine Limited Edition anlässlich der gewonnen Formel 1 Weltmeisterschaften 1972/73 heraus. Der ehemalige Motorsportler und Lotus-Fan Gerhard Kupec ergattert eines der raren Exemplare, die nach Österreich geliefert werden. Sein Europa steht heute noch wie neu da – ein liebevoll gepflegtes Kleinod inmitten neuzeitlicher Plastik-Schüsseln.
Doch dieses Fahrzeug lebt nicht nur von der glänzenden Optik – auch die technischen Leckerbissen treiben jedem Lotus-Fan die Freudentränen in die Augen. Ein von Cosworth getunter 1600er Reihen-Vierender (Basis: Ford-Kent-Motor) mit zwei obenliegenden Nockenwellen und zwei Doppelvergasern stemmen ca. 180 PS (!) auf die Hinterräder – fein sortiert über ein 5-Gang Getriebe, das hinter dem Mittelmotor angeflanscht ist.
Nun ergab sich durch Zufall (oder doch göttliche Fügung des Schicksals) die Möglichkeit, Gerhard Kupec‘ jahrzehntelangen Erfahrungen zu lauschen und wie ein Gecko an seinen Lippen zu hängen. Mit einem Leuchten in den Augen spricht er von den verborgenen Details seines Schmuckstücks. Mehrmals im Jahr ist er bei Oldtimer-Rennen mit dem JPS-Europa anzutreffen. Zur sorgfältigen Wartung der seltenen Maschine lässt er nur die kundigsten Hände, nämlich seine eigenen.
Vor dem Abschied und der Weiterfahrt darf ich kurz Probesitzen. Das Einfädeln auf den fix montierten Fahrersitz ist für mich eine akrobatische Übung. Die Kunststoff-Tür fällt ins Schloss und ich fühle mich um Jahrzehnte in die Vergangenheit katapultiert. Pures, britisches Rennsport-Feeling. Der Europa schmiegt sich um mich – passt wie angegossen. Die Pedale sind ideal angeordnet – für Schuhgröße 37 oder kleiner. Das Lenkrad in der Größe eines Dessert-Tellers erinnert an die Formel 1 Boliden der 70er Jahre. Der rechte Unterarm ruht auf der mächtigen Mittelkonsole. Der etwa 10 cm lange Schalt-Stick fällt wie von selbst in die Hand und will mit Nachdruck geführt werden – klick-klack. Der Blick streift über ein Armaturen-BRETT aus echtem Holz und die Smiths-Instrumente warten darauf, wichtige Informationen die über den Zustand von Motor und Elektrik zu liefern.
Noch ein letztes Mal historische Luft inhalieren, die Türe öffnen und nicht einmal gar so arg peinlich dem Gerät entsteigen. Vielen Dank Gerhard Kupec für die Hege und Pflege dieses einmaligen Sportgerätes in den letzten Jahrzehnten und danke für die Möglichkeit, es aus der Nähe mit allen Sinnen erleben zu dürfen.
Hier noch ein Video über einen ‚Lotus Europa John Player Special‘:
Autor und Fotos: Andreas Icha
Hallo ich suche jemanden der mir über den Lotus Europa etwas sagen kann
Gibt es ihn noch ???
Bitte meldet sich jemand ???
Hallo Christian,
leider habe ich keinen Kontakt zum Besitzer des Lotus Europa – es war eine zufällige Begegnung.
Ich empfehle dir, mit dem Lotus Club Kontakt aufzunehmen (http://www.clublotus.at/). Die Leute dort können dir wahrscheinlich weiterhelfen.
LG, Andreas
Danke für diese Info habe bereits mit den Lotus Club Kontakt aufgenommen leider habe ich nicht das Vergnügen mich einmal wie ein Rennfahrer (wie mein Vater )zu fühlen und zu hören was der Lotus mir Über ihn erzählt ,das ich auf Grund einer Köperlichen Einschränkung Nicht so gelenkig mehr bin ,und mich nicht hineinführen kann.
Aber auch egal er Erzählt es mir auch wenn ich neben ihn stehe wo er schon überall war.
Eine Menschliche Legende und eine Rennwagengeschichte sind hier vereint leider hatte ich als Kind nie das Vergnügen ich lernte meine Vater nie richtig kennen.
Mit freundlichen Grüßen
Herr Christian Blaha.