Um in die Sternenwelt der Plejaden in irdischen Gefielden einzutauchen findest du hierzulande nicht allzuviele Möglichkeiten. Subaru lädt dich mit dem Forester auf eine kleine Sternenreise ein. Das Logo zeigt sechs der sieben Sterne des bekannten Sternbildes, die die sechs ursprünglichen Unternehmen bei der Gründung von Subaru im Jahr 1953 repräsentieren. Ganz schön viel Symbolkraft, die der Forester hier mit sich herumführt.

Der Forester versteht sich als Vertreter der SUV-Mittelklasse. Der Allradpionier Subaru setzt dabei auf den klassischem Boxer-Motor – hier in einer Mild-Hybrid-Version. Ca. 4,6 Meter Länge, 1,7 Tonnen und 150 PS mit Vierradantrieb klingen mehr nach Vernunft als nach sternschnuppiger Modeerscheinung.
Klassisches SUV-Design
Im Styling trifft der Forester eher den Geschmack konservativer SUV-Gönner als den der hypermodernen Designliebhaber. Und das ist gut so! Diese ‚klassischen‘ Karosserieformen verlieren in den Zulassungsstatistiken immer mehr an Bedeutung. Dabei hat dieses Design auch jede Menge Vorteile. Einerseits bist du damit der Underdog im Dschungel des Straßenverkehrs und andererseits – und da klopfen wir wieder an die Vernunft-Tür – bietet das eckige, kantige Design viel Platz im Innenraum.

Die großzügigen Platzverhältnisse auf den beiden Vordersitzen setzen sich in der zweiten Sitzreihe nahtlos fort. Auch als Erwachsener finden deine Beine mehr als ausreichende Beinfreiheit vor. Fast wie im Kino – zweite Reihe fußfrei.

Seitlich arbeitet Subaru mit einem kleinen Kniff – die Türverkleidungen sind nach außen gewölbt und geben deinem Ellenbogen Raum zur Entfaltung. Gepaart mit der Mittelarmlehne zwischen den Vordersitzen ergibt sich daraus eine entspannte Reisesitzposition für weite Strecken.
Praktisches im Innenraum
Neben dem angenehmen Raumgefühl trägt das Innenraumdesign zum Wohlfühlen bei. Rein optisch gefallen die grauen Kontrasnähte auf schwarzen Bezügen auf Sitzen, Mittelkonsole und Armaturenträger – dezent und trotzdem ein gewisser Pepp.
Die verwendeten Materialien machen einen strapazierfähigen und gut reinigbaren Eindruck – sehr stimmig bei einem SUV dieser Machart.

Die analogen Rundinstrumente mit Chromrand für Tacho und Drehzahlmesser zählen schon zu einer aussterbenden Spezies. Ebenso Drehregler und Drucktasten für Audio- und Klimaanlagen-Funktionen. Schade, denn damit bedienst du die wichtigsten Funktionen sehr intuitiv und mit wenig Ablenkungspotential.

Der kleine Touchscreen des Multimediasystems präsentiert sich nicht ganz auf der Höhe der Zeit, kann aber alles was es können muss und das in einer ausgereiften Art und Weise. Zusätzlich findest du auch noch Apple CarPlay bzw. Android Auto, mit dem du einige Apps deines Smartphones über den Touchscreen nutzen kannst.
Ein zusätzlicher Monitor bietet dir einen Überblick über die wichtigsten Informationen über das Auto wie Datum, Uhrzeit, Temperatur, Verbrauchsangaben, Reichweite, Fahrmodus, Batterieladestand, Status der Assistenzsysteme, Reifendruck und Fahrzeugneigung (praktisch im Offroadbetrieb).

Die Ausstattung fühlt sich sehr komplett an – alles, was du im Alltags-Abenteuer benötigtst ist vorhanden – sogar ein Haucherl von Luxus da und dort. Das große Panoramaglasschiebedach möchte ich hervorheben. Es gibt eine große Dachöffnung frei und in geschlossenem Zustand hast du darunter eine feste, blickdichte Sonnenschutzabdeckung, die ihrem Namen alle Ehre macht.

Zur Premium-Anmutung von Design und verwendeter Materialien ist noch ein Stück Weg zu gehen. Diesen Anspruch erhebt der Subaru Forester auch nicht. Würde er in diese Gefielde rücken wollen, würdest du ihn in der Preisliste in Regionen gleich um 20 bis 30 Tausender höher einfinden.
Mild-Hybrid-Allrad mit CVT-Getriebe
Unser Testfahrzeug war mit dem 2-Liter Boxermotor ausgestattet, kombiniert mit einem kleinen E-Motor, der beim Beschleunigen einen zusätzlichen Boost bietet. Wir sprechen hier von einem mHEV-Antrieb (mild hybrid electric vehicle). Zwischen dem Motor und den vier angetriebenen Rädern lauert ein stufenlos agierendes CVT-Getriebe, das bei Bedarf sieben Gänge simulieren kann.

Das Anfahren aus dem Stand – z.B. bei einer Kreuzung – erfolgt zunächst elektrisch. Schaltet sich der Verbrenner dazu gibt es einen spürbaren Ruck. Fährst du viel in der Stadt von Ampel zu Ampel könnte das entweder nerven oder du gewöhnst dich daran. Ist der Verbrenner einmal aktiv, dann spielt das Boxer-Prinzip den Vorteil des vibrationsarmen Laufes aus. Eine Autobahnfahrt mit 130 Km/h fühlt sich gut an. Der Motor schnurrt mit ca. 3.000 U/Min und ist kaum wahrnehmbar. Das Fahrwerk verhält sich äußerst komfortabel – keine Selbstverständlichkeit bei einem SUV.
Der Vorteil eines CVT-Getriebes ergibt sich daraus, dass der Motor immer im effizientesten Drehzahlbereich arbeitet und je nach Gaspedalbetätigung die passende Übersetzung dazu gewählt wird. Rollst du gemütlich mit 50 Km/h auf ebener Strecke dahin senkt das System die Drehzahl des Motors und wählt eine längere Übersetzung. Möchtest du stark beschleunigen, steigt die Drehzahl auf z.B. 5-6000 U/Min, der Motor heult auf, das System wählt eine kürzere Übersetzung und verlängert diese stufenlos, bis die gewünsche Geschwindigkeit erreicht ist. Dann wird die Übersetzung gehalten und die Drehzahl wieder reduziert.

Rein technisch gibt es daran nichts auszusetzen. Die akustische Untermalung ist gewöhnungsbedürftig. Und wenn du auf der Autobahn mit 80 Km/h durch eine Baustelle rollst, um danach wieder auf 130 Km/h zu beschleunigen, dann hört sich das etwas gequält an, wenn der Motor brüllt, der Vortrieb jedoch sehr sanft vonstattengeht.
Den gewaltigen Verbrauchsvorteil wirst du ebenfalls nicht erkennen können. Einen Verbrauch von unter 7 l/100 Km zu erreichen braucht einen extrem sanften Gasfuß und ziemlich leere Straßen. Im Schnitt solltest du mit 8-9 l/100 Km auskommen und bei Autobahntempo rechne am besten mit 9-10 l/100 Km.
Black Edition
Wir durften das Sondermodell ‚Black Edition‘ unter die Lupe nehmen. Technisch unterscheidet sich das Sondermodell nicht von der Basis. Die Black Edition verfügt über besondere Designelemente in schwarz. Dachreling, Dachantenne, Fensterrahmen, Säulenverkleidungen, Verkleidung der Außenspiegel und Nebelscheinwerfer sind schwarz. Auch der Unterfahrschutz vorne und hinten, der Kühlergrill und die Schriftzüge am Heck zieren eine schwarze Lackierung. Die 18-Zoll Leichtmetallfelgen in Dark Metallic runden den Black-Look des Foresters ab.

Fazit des Redakteurs
Mit dem Subaru Forester steht ein klassisches SUV vor dir. Mit 150 mild-hybriden PS, stufenlosem CVT-Getriebe und Allradantrieb steht die Vernunft im Vordergrund. Die Ausstattung lässt kaum Wünsche offen, die Verarbeitung ist tadellos und einige Details (Kontrastziernähte,…) sind richtig schick. Wenn die Qualität das hält, was Verarbeitung und Tradition versprechen, dann wirst du lange Freude an diesem Fahrzeug haben. Möchtest du dir das automobile Leben mit hoher Alltagstauglichkeit versüßen, dann stellt der Griff zum Forester eine gute Alternative zum Schaumbecher dar.

Zahlen, Daten & Fakten
- Fahrzeug: Subaru Forester 2.0i e-Boxer Black Edition
- Motor: Benzin plus Elektro (Hybrid)
- Hubraum: 1.995 ccm
- Leistung kW/PS: 110/150 bei 5.600 – 6.000 U/Min
- Drehmoment Nm: 194 bei 4.000 U/Min
- Kraftübertragung: stufenloses CVT-Getriebe mit 7-Gang-Simulation
- Antriebsart: Allradantrieb
- Beschleunigung 0-100 Km/h: 11,8 Sek.
- Höchstgeschwindigkeit: 188 Km/h
- Verbrauch (WLTP-Norm): 8,1 l/100 Km (kombiniert)
- Testverbrauch: ca. 9 l/100 Km
- Länge: 464,0 cm
- Breite: 181,5 cm (mit eingeklappten Außenspiegeln)
- Höhe: 173,0 cm
- Radstand: 267,0 cm
- Kofferraumvolumen: 509-1.751 Liter
- Kraftstofftankvolumen: 48 Liter
- Batteriekapazität: 4,8 kWh
- Leergewicht: 1.683 Kg
- Felgen: 18 x 7J
- Reifen: 225/55 R 18
- Preis des Testautos: EUR 53.290,-
- Sonderausstattung: Designelemente in BLACK
- Online-Konfiguration des Testfahrzeuges: Link
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Text und Fotos: Andreas Icha