Neun unerschrockene, abenteuerlustige und verwegene MitarbeiterInnen eines Unternehmens treffen einander in Begleitung eines nicht minder ambitionierten Kameramannes (gleichzeitig auch noch Teamchef und Coach), in einer Kartsporthalle.
Nachdem alle die erste Hürde – das Finden und rechtzeitige Eintreffen beim Eventort – bravorös meistern, folgt die nächste: die Auswahl des passenden Equipments. Ein faltenfrei sitzender, schicker Renndress und ein aerodynamisch optimierter und vor allem sicherer Vollvisierhelm.
Der Rennleiter trommelt die aufgeregten Piloten in den Vortragsraum. Die wichtigsten Regeln werden erklärt. Rechts: Gaspedal. Links: Bremspedal. Flaggensignale. Gelblicht. Karts sind kein Autodrom! Mit einem ‚Danke für die Aufmerksamkeit und fahrts vorsichtig‘, sowie dem Hinweis ‚Jeder setzt sich in das Kart mit der Nummer, die auf der Anzeigetafel neben seinem Namen steht!‘ entlässt, der Rennleiter die Horde.

Wenn der abschließende Hinweis nicht bei allen gleich gut ankommt, kann das vor dem Start kurz für Verwirrung und beim Bahnchef zusätzlich für erhöhten Blutdruck sorgen.
Der hier gewählte Rennmodus sieht 10-Minuten Qualifying und 15 Minuten Rennen vor. Gefahren wird in diesem Fall mit schicken Karts, die von einem 200 ccm 4-Takt-Motor mit ca. 9 PS angetrieben werden.
Start zum Qualifying – die Karts verlassen mit etwas Abstand zu einander den Boxenbereicht auf die Strecke. Wichtig: möglichst keine Zweikämpfe, sondern eine möglichst flotte Rundenzeit in den Asphalt brennen. Die Anzeigetafel präsentiert nach 10 Minuten die Startreihenfolge. Ergänzen Damen das meist männerlastige Teilnehmerfeld, empfiehlt sich eine eigene Damenwertung.

Die Spannung steigt ins unermessliche. Reifen und Körper auf Betriebstemperatur. Auf geht’s in die Formation-Lap hinter dem Pace Car, das nach einer Runde das Rennen per fliegendem Start freigibt.

Unvorhergesehenes bringt Pfeffer in solche Events. Wenn z.B. aus unerklärlichen Gründen der Führende an den Streckenrand der Start/Ziel-Geraden ausrollt (Gas/Bremse verwechselt? Motorschaden? Wichtiges Telefonat?) und erst als letzter wieder in die Gänge kommt und sich gekonnt nach harten aber herzlichen Zweikämpfen nach einigen Runden wieder die Führung wieder krallt. Manchmal geben Racer verletzungs- oder erschöpfungsbedingt nach kurzer Zeit w.o.. Wenn dann Leute versuchen, zwischenzeitlich ihr Kart an der Bande abzubremsen und damit Gelblichtphasen auslösen, bringt das dem Einen oder der Anderen das Rennkonzept durcheinander. Spannende Zweikämpfe sorgten für die pikante Würze dieses Wettbewerbs. Empfohlen wird eine faire und besonnene Fahrweise aller RacerInnen, damit es zu keinen weiteren Zwischenfällen kommt.

Nach 15 Minuten und ca 12 Runden (in diesem Beispielsfall) senkt sich die Zielflagge und das Ergebnis steht fest.

Bevor in der Race Bar mittels Benzingesprächen fachgesimpelt wird, ErFAHRungen ausgetauscht und Tipps&Tricks fürs nächste Mal gesammelt werden, dürfen die ersten drei am Siegerpodest gebührend gefeiert werden.
Jetzt muss eine Stärkung her – sehr verdient. Meistens haben alle Beteiligten einen Riesenspaß, sodass einer Folgeveranstaltung nichts mehr im Weg steht.
Text/Fotos: Andreas Icha